GSB 7.1 Standardlösung

Gemeinsamer Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke für das Jahr 2011

Der Vorsitz der AG SDD wechselt alle zwei Jahre und wird in den Jahren 2012 und 2013 von der Deutschen Nationalbibliothek wahrgenommen. Der vorliegende gemeinsame Jahresbericht wurde von der vorsitzenden Bibliothek erstellt und basiert auf den Einzelberichten der sechs Bibliotheken.

In der Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke (AG SDD) kooperieren sechs Bibliotheken, um eine umfassende Sammlung der gedruckten Werke des deutschen Sprach- und Kulturraums vom Beginn des Buchdrucks bis in die Gegenwart aufzubauen, zu erschließen, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und für künftige Generationen zu bewahren.
Die nach Zeitsegmenten gegliederte Aufgabe verteilt sich wie folgt:

1450-1600Bayerische Staatsbibliothek, München BSB
1601-1700Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel HAB
1701-1800Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen SUB
1801-1870Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt/Main UB Frankfurt
1871-1912Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz SBB-PK
Ab 1913Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig und Frankfurt am Main DNB

Jahresbericht 2011

2011 wurde auf der Direktorenkonferenz der AG SDD der Sammelauftrag der Staatsbibliothek zu Berlin für die Materialart Zeitungen bis 1801 zurück erweitert. Aufgrund der vorhandenen Bestandsdichte an Zeitungen aus dem 19. Jahrhundert füllt die SBB-PK damit eine Lücke, die dadurch entstand, dass der ursprüngliche Beschluss der AG SDD zur Erwerbung von Zeitungen „Zeitungen bis 1912 werden in Abstimmung mit den Sammlungen des Instituts für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund und der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (Sondersammelgebiet der DFG) erworben.“ de facto nie zum Tragen kam und das genannte Sondersammelgebiet inzwischen mit einem neuen, anderen Schwerpunkt an die Universitätsbibliothek Leipzig vergeben wurde. Für die Materialart Zeitungen stehen wie bei den anderen Sammlungsmaterialien der SDD-Bibliotheken die retrospektive Erwerbung der Originale und die Bestandserhaltung vorhandenen Materials im Vordergrund.

Finanzielle Situation

Tab. 1: Übersicht der Erwerbungsausgaben 2010 und 2011 in EUR

2010

2011

BSB München179.14926770
HAB Wolfenbüttel170.103237.054
SUB Göttingen144.101117.683
UB Frankfurt124.007114.641
SBB-PK Berlin124.57672.768
DNB143.239113.358
Summe885.175691.385

Für die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) stand im Jahr 2011 bezüglich des Beitrages zur SDD im Vergleich zu den Vorjahren nur ein Bruchteil der Erwerbungsmittel zur Verfügung. Grund war die im Herbst 2010 zusätzlich verhängte Haushaltssperre, die äußerste Zurückhaltung im musealen Erwerbungsbereich erforderte. Durch Zuwendungen u.a. von der Carl Friedrich von Siemens-Stiftung ist ab 2012 wieder mit intensiveren Erwerbungsaktivitäten für die SDD zu rechnen.

Durch die Zuweisung von Sondermitteln konnte die Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel 2011 über einen deutlich höheren Betrag an Erwerbungsmitteln verfügen als in den letzten Jahren. Im Vergleich zum Erwerbungsprofil der vergangenen Jahre gab es Veränderungen, die auf dem Ankauf einer überdurchschnittlich großen Anzahl von Spitzendrucken im Hochpreisbereich beruhen. Dabei haben der ausländische Antiquariatsbuchhandel und die Internetplattform ZVAB an Bedeutung gewonnen.

Im Berichtsjahr waren die Mitarbeiter der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Göttingen weiterhin mit der Generalrevision der historischen Bestände beschäftigt. Durch die damit verbundene Arbeitsbelastung konnte nicht die gesamte Summe des SDD-Erwerbungsetats verausgabt werden. Die Restmittel stehen jedoch im Jahr 2012 zusätzlich zur regulären Summe zur Verfügung.

Hinsichtlich der Mittel und der Erwerbungsmöglichkeiten kann die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main (UB Frankfurt) eine stabile Lage verzeichnen, die Arbeit an dem SDD-Segment konnte kontinuierlich weitergeführt werden.

Für die Staatsbibliothek zu Berlin (SBB-PK) sind nach wie vor die für SDD-Erwerbungen fehlenden finanziellen Mittel das größte Problem. Der Etat schrumpft weiterhin massiv, im Vergleich zum Vorjahr um 42 %. Ankäufe für das SDD-Segment weisen somit eine negative Tendenz auf.

Im Sinne des gesetzlich festgelegten Sammelauftrages der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) ist ihr jährlicher Gesamtzuwachs zugleich ein Zuwachs für die SDD. Den weitaus größten Teil erhält sie kostenlos im Rahmen der Pflichtablieferung. Die Höhe der Erwerbungsmittel für retrospektive Bestandsergänzungen, für deutschsprachige Auslandsliteratur sowie für die Exilsammlungen der Jahre 1933-1945 ist stabil, sodass ein kontinuierlicher Bestandsaufbau gewährleistet ist. Im Bereich der Musiktonträger, die durch die DNB in ihrer Abteilung des Deutschen Musikarchivs betreut werden, erfolgten neben Einzelankäufen auch Sammlungsankäufe.

Zugang

Tab. 2: Übersicht über den Gesamtzugang einschl. Bestandsübernahmen und Geschenken 2010 und 2011

Bibliografische Einheiten (BE)

Physische Einheiten (PE)

2010

2011

2010

2011

BSB München2133219026
HAB Wolfenbüttel698383273282
SUB Göttingen332289348324
UB Frankfurt1.01410491.0551096
SBB-PK Berlin1.4269061.4301.079
DNBk.A.k.A.761.573*748.388*

*Gesamtzuwachs 2010 bzw. 2011. Die DNB ist eine Institution mit zwei Standorten: Leipzig und Frankfurt am Main. Die Standorte weisen einen gemeinsamen Zuwachs aus, inklusive der Online-Publikationen.

Tab. 3: Übersicht über die durchschnittlichen Ausgaben je Bibliografischer Einheit in EUR

2010

2011

BSB München841837
HAB Wolfenbüttel244685
SUB Göttingen460413
UB Frankfurt130132
SBB-PK Berlin162162
DNB39*25*

*Durchschnittspreis je PE für retrospektive Lückenschließungen und Ergänzungen der Exilsammlungen

Obwohl die BSB aufgrund der Etatsituation eine strikte Zurückhaltung bei teuren Angeboten üben musste und nur wenige Werke über 2.000 EUR kaufen konnte und die SUB deutlich mehr Einheiten im unteren Preissegment als im Vorjahr erwarb, bestätigt sich der allgemeine Trend „Je älter und damit meist rarer die Stücke sind, desto wertvoller werden sie.“

Als Hauptbezugsquellen für die SDD-Erwerbungen sind der Antiquariatsbuchhandel und die Buchauktionen zu nennen, mit denen die Bibliotheken eine regelmäßige und gute Zusammenarbeit pflegen. Auf den Auktionen vertreten sich die SDD-Bibliotheken gegenseitig und nehmen auch Gebote für andere Bibliotheken wahr. Die SDD-Bibliotheken würden sich freuen, wenn von dieser Möglichkeit noch mehr Gebrauch gemacht werden würde, denn dadurch kann verhindert werden, dass zwei Bibliotheken auf ein und dieselbe Losnummer bieten und so den Preis für das Werk in die Höhe treiben.

Tab. 4: Regionale Zuständigkeiten auf Auktionen

AuktionshausOrtVertretung durch
BassengeBerlinSBBsilke.trojahn@sbb.spk-berlin
Hartung & HartungMünchenBSBClaudia.Bubenik@bsb-muenchen.de
Hauff & AuvermannBerlinSBBsilke.trojahn@sbb.spk-berlin
Hauswedell NolteHamburgSUBfieseler@sub.uni-goettingen.de
Jeschke Van VlietBerlinSBBsilke.trojahn@sbb.spk-berlin
Ketterer KunstHamburgHABfeuerstein@hab.de
KlittichBraunschweigHABfeuerstein@hab.de
ReissKönigstein/Ts.UB Ffma.hausinger@ub.uni-frankfurt.de
Zisska & SchauerMünchenBSBClaudia.Bubenik@bsb-muenchen.de

Die Erwerbungen von Privatpersonen spielen mengenmäßig zwar nur eine untergeordnete Rolle, sind aber aufgrund von Spenden oder Geschenken trotzdem nicht zu unterschätzen.

Verteilung nach Fachgebieten

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, in dem der Schwerpunkt für das 16. Jahrhundert im Bereich der Medizin lag, dominiert in der Fachstatistik wieder eindeutig das Fach Theologie, gefolgt mit deutlichem Abstand von den Fächern Geschichte, Klassische Philologie und Recht.
Für das 17. Jahrhundert entspricht das Fächerprofil im Wesentlichen dem der Vorjahre mit dem deutlichen Schwerpunkt bei der Theologie. Überdurchschnittlich hoch ist auch die Zahl der Erwerbungen im Bereich der Politik/Geschichte und innerhalb der Schönen Literatur; Medizin und Naturwissenschaften entsprechen dem Rahmen der Vorjahre.
Für das 18. Jahrhundert dominiert mit Abstand das Fach Germanistik, dahinter folgen Religion und Medizin.
Die fachlichen Schwerpunkte für das 19. Jahrhundert lagen bei der Germanistik (überwiegend belletristische Titel), gefolgt von Geschichte und Theologie.
Für den Zeitraum 1871 bis 1912 wurden die meisten Erwerbungsmittel für die Fachgruppe Geographie ausgegeben. Nach physischen Einheiten bemessen sind die höchsten Zugänge bei den deutschen Sprach- und Literaturwissenschaften sowie für Archäologie, Geschichte zu verzeichnen.

Tab. 5: Systematische Verteilung der Erwerbungen (Kauf) 2010 und 2011 auf die Fachgebiete der Deutschen Bibliotheksstatistik in physischen Einheiten

BSB
(1450-1600)

HAB
(1601-1700)

SUB
(1701-1800)

UB Ffm
(1801-1870)

SBB-PK
(1871-1912)

2010

2011

2010

2011

2010

2011

2010

2011

2010

2011

Allgemeines 2000658687123
Philosophie309567718226
Psychologie0000111101
Religion und Theologie44191128457411561019121
Erziehung, Bildung, Unterricht00227192526805
Soziologie, Gesellschaft, Statistik0012256300
Politik, Öffentl. Verwaltung, Militär300485744151887
Wirtschaft, Arbeit, Tourismusindustrie10123786271
Recht4112539411823
Natur, Naturwiss. allg.00335052120
Mathematik003265191011
Physik, Astronomie505841041161
Chemie, Alchemie0014127611000
Geowissenschaften, Bergbau0010042010
Biologie000038171923
Medizin, Veterinärmedizin530627193165357914
Technik, Grundlagen0021911492234
Agrar- u. Forstwiss., Haushalts- u. Ernährungswiss.,
Lebensmitteltechnologie
1013251668475410
Architektur, Bildende Kunst, Photographie1014221618713
Musik, Theater, Tanz, Film130221113811850
Sport, Spiele00143020733
Allgem. u. Vergleichende Sprach- u. Literaturwiss.0000000532
Englische Sprach- u. Literaturwiss.00209515948
Deutsche Sprach- u. Literaturwiss.40193170892641788792
Romanische Sprach- u. Literaturwiss.004428171712310
Klassische Sprach- u. Literaturwiss.16254327700
Slawische u. baltische Sprach- u. Literaturwiss.0020004103
Sprach- u. Literaturwiss. sonstiger Sprachen00011022504
Archäologie, Geschichte14973221601836560
Geographie, Heimat- u. Länderkunde, Reisen,
Atlanten, Volks- und Völkerkunde
00747416283632
Sonstiges0000000000
Summe17826271274323320994882725407

*Bei Sammelbänden erfolgt die Fachzuteilung jeweils nach dem ersten Band.

Tab. 6: Verteilung der Erwerbungsausgaben in EUR auf die Fachgebiete der Deutschen Bibliothekstatistik

DBS-Fachgebiet

HAB
(1601-1700)

SUB
(1701-1800)

UB Ffm
(1801-1870)

SBB
(1871-1912)

Allgemeines 01.0898.265284
Philosophie2.6231.5291.8672.282
Psychologie012080751
Religion und Theologie46.70310.35910.0662.010
Erziehung, Bildung, Unterricht9784.6653.489689
Soziologie, Gesellschaft, Statistik5281.9645200
Politik, Öffentl. Verwaltung, Militär16.1423.2083.644838
Wirtschaft, Arbeit, Tourismusindustrie2.0824.86971858
Recht1.4582.5882.404168
Natur, Naturwiss. allgemein4.60401700
Mathematik5.5861.7181.21195
Physik, Astronomie2.8685.7501.798162
Chemie, Alchemie32.2805.2161.1880
Geowissenschaften, Bergbau070600
Biologie02.7453.272436
Medizin, Veterinärmedizin10.49910.2327.1851.695
Technik, Grundlagen2.0002782.2005.554
Agrar- u. Forstwiss., Haushalts- u.
Ernährungswiss., Lebensmitteltechnol.
4.0037.3148.3601.401
Architektur, Bildende Kunst, Photographie6.6166.1393.3581.145
Musik, Theater, Tanz, Film5.5013506716.684
Sport, Spiele1.52101.501365
Allgem. u. Vergleichende Sprach- u. Literaturwiss.001.338351
Englische Sprach- u. Literaturwiss.01.5091.273442
Deutsche Sprach- u. Literaturwiss.72.96423.60522.5687.133
Romanische Sprach- u. Literaturwiss.4.9438.1001.119854
Klassische Sprach- u. Literaturwiss.3.6543981.0190
Slawische Sprach- u. Literaturwiss.0024057
Sprach- u. Literaturwiss.sonstiger Sprachen40101.344268
Archäologie, Geschichte3.9678.58014.5208.178
Geographie, Heimat- und Länderkunde, Reisen,
Atlanten, Volks- und Völkerkunde
5.1424.6526.34827.432
Sonstiges0000
Summe237.063117.683111.73569.332

(Für die BSB München und die DNB liegen hierzu keine Daten vor.)

Ausgewählte Erwerbungen

1450-1600 BSB München

  • Cyriacus Spangenberg: Catechismus. Die fünff Heuptstück der christlichen Lehre, sampt der Haußtafel, und dem Morgen und Abendt gebet, Benedicite und Gratias, etc. [Köln, Georg Baumann], 1565
    Extrem seltene Ausgabe von 1565 der Catechismus-Predigt des evangelischen Theologen Cyriacus Spangenberg; mit 23 Holzschnitten; bislang nicht im VD 16 nachweisbar.
  • Georg Caesar: Oratio de vita et obitu clarissimi viri pietate … praestantissimi d. Basilii Fabbicii… . Wittenberg, Clemens Schleich und Anton Schöne, 1577
    Sehr seltene und einzige Ausgabe über das Leben des ungarischen Melanchthon-Schülers und Begründers der reformierten Kirche Ungarns, Balázs Szikszai Fabricius; mit Metallschnitt-Bordüre auf dem Titelblatt; bislang nicht in Deutschland verzeichnet.
  • Hortulus animae. Der Seelen Garten, mit sonderlichem fleiß zugericht und ernewert … . Dillingen, Sebald Mayer, 1572
    Äußerst seltene erste Auflage des beliebten Erbauungsbuches in Rot- und Schwarzdruck; mit zahlreichen Holzschnitten; nicht im VD 16 nachweisbar.
  • Einer der drei erworbenen Notendrucke aus dem deutschsprachigen Raum ist die Bearbeitung der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart für Streichquartett, die 1792, im Jahr nach der Uraufführung, beim Wiener Verlag Artaria erschien. Diese in vier Stimmen gedruckte Bearbeitung ist gleichzeitig die erste Ausgabe der Arie Nr.1 „Zu Hilfe! Zu Hilfe!“, die in der Erstausgabe des früher erschienenen Klavierauszugs noch nicht enthalten war.

1601-1700 HAB Wolfenbüttel

  • Andreas Friedrich. Jetziger welt Lauff. Durch etliche und dreissig figuren angemeldet und durch deutsche Reymen erkläret. Frankfurt/M. 1611
    Äußerst seltenes Emblembuch von dem Maler und Graphiker Andreas Friedrich (um 1560-ca. 1617) in deutscher Sprache. Der Spiegel der Tugenden und Laster ist mit volkstümlich-naiven Holzschnitten reich illustriert, ungewöhnlich ist die Gestaltung des Buches in der Komposition der Abbildungen und Bildunterschriften. Für die SDD ist das weltweit einzig bekannte komplette Exemplar eine Ausnahmeerwerbung, die hervorragend auch das in internationaler Kooperation von der HAB betriebene Projekt Emblemata online1 ergänzt.
  • M. Grobianus: M. Grobiani P.P. Unterrricht Von schönen/ höfflichen/ zierlichen und poßirlichen Sitten/ Wercken/ Reden und Geberden. Groba 1646
    Seltenes Tischzuchtbüchlein in Anlehnung an Dedekinds Grobianus und Grobiana. Bibliografisch ohne Nachweis. Zusammengebunden mit einer ebensolchen seltenen zweisprachigen Ausgabe von Erasmus von Rotterdams Liber aureus de civilitate morum, gedruckt in Bremen.
  • Hannes Sigmund Ottenfels: Beschreibung Oder Relation Uber den Einzug und Erbhuldigungs-Actum In dem Ertzhertzogthumb Kärndten. Klagenfurt 1660
    Erste und einzige Ausgabe der in diesem Exemplar vollständig vorliegenden Huldigung für Kaiser Leopold I. Die schönen mehrfach gefalteten Kupfertafeln zeigen Ansichten der Stadt Klagenfurt sowie den Festzug und andere Festszenen. Bislang ohne Nachweis im VD17.

1701-1800 SUB Göttingen

  • Adam Friedrich Koch: Versuch eines gemeinverständlichen Lehrbuchs der Arithmetik. Ein Beitrag zur Beförderung des Geschmacks an dem Rechenunterricht [...], Stuttgart 1800
    Umfassendes Mathematiklehrbuch, das auch die Messkunst behandelt. Kein Exemplar im KVK nachgewiesen.
  • Johann Ernst Friedrich Wilhelm Müller: Bilderbuch für die nachdenkende Jugend zur angenehmen und nützlichen Unterhaltung. Leipzig, 2. verbesserte Auflage 1797
    Seltenes Kinderbuch; von dieser zweiten Auflage ist kein weiteres Exemplar über den KVK lokalisierbar.
  • [Anonym], Biographie von Salomon Gessner mit Zeichnungen und kurzer Beschreibung der ihm in der Schweiz errichteten Denkmäler. Zürich 1795
    Laut KVK ist dieses Werk nur noch in der Zentralbibliothek Zürich vorhanden.

1801-1870 UB Frankfurt

  • End-Urtheil, welches von dem Spezialgericht zu Mainz den 20. Nov. 1803 gegen Johann Bückler, Sohn, genannt Schinderhannes und ein und sechzig seiner Mitschuldigen ausgesprochen wurde. [Frankfurt am Main], 1803
    Nach Strafmaß sortiert sind die 61 Mitangeklagten im Schinderhannes-Prozess aufgelistet. Darauf folgt eine ausführliche Beschreibung der letzten Stunden von Johann Bückler und seiner Hinrichtung in Mainz am Tag nach der Urteilsverkündung. Als Erscheinungsort der vierseitigen Schrift vermutet der Schinderhannes-Experte Dr. Mark Scheibe Frankfurt am Main.
  • Heinrich Hoffmann: Im Himmel und auf der Erde : Herzliches und Scherzliches aus der Kinderwelt. Frankfurt a.M.: Literarische Anst. J.Rütten, [1857]
    Der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann (1809 – 1894) war von 1851 bis 1888 Direktor der städtischen „Anstalt für Irre und Epileptische“ und wurde durch sein Kinderbuch „Struwwelpeter“ (Erstausgabe 1844) weltberühmt. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um die Erstausgabe eines weiteren Kinderbuchs von Hoffmann. Das dazugehörige Manuskript befindet sich ebenfalls an der UB Frankfurt und ist seit 2009 digitalisiert2.
  • Henri Nestlé: Über die Ernährung der Kinder. Bivis: Lörtscher, 1869
    Der in Frankfurt geborene Heinrich Nestle (1814 – 1890) wanderte 1839 nach Vevey (Schweiz) aus und änderte seinen Namen in Henri Nestlé. Der gelernte Apotheker beschäftigte sich ab 1857 mit künstlicher Säuglingsnahrung. Er veränderte die Rezeptur des ersten, von Justus von Liebig 1865 entwickelten Fertigprodukts für Säuglinge und brachte dieses unter dem Namen „Henri Nestlés Kindermehl“ auf den Markt. Dieses fand reißenden Absatz und führte zur raschen Expansion des Unternehmens, das heute zu den Weltmarktführern der Nahrungsmittelindustrie zählt.

1871-1912 SBB-PK Berlin

  • Katalog der Albatros-Werke Berlin-Johannisthal. Berlin 1912
    Eine besonders interessante Gruppe von Büchern, die für die SDD erworben werden, sind Firmenschriften. Diese haben oft nicht nur werbenden Charakter, sondern stellen auch die Firmengeschichte vor und sind natürlich selbst eine Quelle zur Wirtschafts- und Technikgeschichte. Ein schönes Beispiel ist der Katalog der Albatros-Werke, in dem die verschiedenen Flugzeugtypen des Herstellers abgebildet sind. Bekannt wurde Albatros vor allem als Erbauer von Kampfflugzeugen im Ersten Weltkrieg.
  • Daniel Sanders‘ Moment-Lexikon und Fremdwörterbuch. Berlin: Steinitz, [ca. 1904]
    Ein Kuriosum: ein winziges Lexikon als echtes Taschenbuch: Damit ihm mit 5,5 cm Höhe in der Tasche kein Schaden zustößt, ist es in einer Blechbüchse untergebracht, die mit einem Ring an der Uhrenkette o.ä. befestigt werden konnte. Aufgrund des geringen Formats ist der Druck schwer lesbar – aber auch daran wurde gedacht: Im Deckel der schützenden Hülle ist eine Lupe eingebaut, die das Nachschlagen erst ermöglicht. Von Sanders’ Lexikon sind auch „normal-formatige“ Ausgaben (in Oktav) erschienen, von denen einige ebenfalls im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin zu finden sind.
  • Ludwig van Beethoven: Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria. 91tes Werk für 2 Violinen, 2 Violen und Violonzello [!], Steiner und Comp., Plattennummer 23266, Wien [1816], 5 Stimmhefte.
    Es handelt sich um die erste Ausgabe der Bearbeitung, die gleichzeitig mit der Originalausgabe erschienen ist. Die Stimme der ersten Violine weist neben Incipits der Schlachtmotive auch eine umfangreiche „Pränumerations-Anzeige“ vom Februar 1816 für Beethovens 7. und 8. Sinfonie auf, die „unter der unmittelbaren Revision ihres Schöpfers Herrn Ludwig van Beethoven“ bei Steiner vollendet werden sollte.

1913ff. DNB

  • Hans Fischer: Das Märchen von der Mode / erzählt und gezeichnet von Hans Fischer. – Zürich, 1944.
    In 120 handkolorierten, vom Künstler signierten Exemplaren, gedruckt auf Fabriano-Hadernpapier; Exemplar Nr. 88
  • The eternal road : program / play by Franz Werfel. Music by Kurt Weill. – [New York]: Manhattan Opera House, [1937].
    Programmheft zur Inszenierung des Stückes “Der Weg der Verheißung” am New Yorker Manhattan Opera House.
  • Wols. – Paris, 1945.
    Seltener Katalog zur ersten Ausstellung der künstlerischen Arbeiten des Fotografen, Malers und Grafikers Wols [d. i. Alfred Otto Wolfgang Schulze].
  • Else Dormitzer: Theresienstädter Bilder. – Hilversum, 1945.
    Signiertes Exemplar von 50 existierenden Ausgaben der Vorzugsausgabe.

Erschließung

Alle Neuerwerbungen und alle Digitalisate von Ausgaben der jeweiligen Zeitsegmente werden in den lokalen OPACs der beteiligten Bibliotheken nachgewiesen. Darüber hinaus werden sie kontinuierlich in die Datenbanken der Bibliotheksverbünde übernommen, Zeitschriften und Schriftenreihen zusätzlich in der Zeitschriftendatenbank verzeichnet. Somit stehen die Informationen über das Internet weltweit zur Verfügung. Ergänzend dazu werden die Titelinformationen in die „Verzeichnisse der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke für …“ die verschiedenen Jahrhunderte (VD 16, VD 17, VD 18) aufgenommen sowie in fachspezifische Datenbanken eingespielt.

Solche Datenbanken sind zum Beispiel

  • für Inkunabeln der BSB-Inkunabelkatalog3 , der Inkunabel-Census für die Bundesrepublik Deutschland4, der Incunabula Short Title Catalogue5
  • für Karten die IKAR- Altkartendatenbank (Landkartendrucke vor 1850)6
  • für Musikdrucke das Répertoire International des Sources Musicales7

An der HAB wird in vierteljährlichem Turnus eine von den Nutzern sehr positiv bewertete elektronische Neuerwerbungsliste veröffentlicht8.

In der SUB wurde mit der Beseitigung des in den Vorjahren entstandenen Verzugs bei der Katalogisierung der SDD-Neuerwerbungen begonnen. So konnte rund ein Drittel des Zugangs der letzten fünf Jahre erschlossen und der Benutzung zur Verfügung gestellt werden. Außerdem stehen die Werke zum größten Teil bereits online zur Verfügung.

In der UB Frankfurt wird seit 2004 ein SDD-spezifischer Fachcode vergeben, mit dessen Hilfe monatliche Neuerwerbungslisten erstellt werden9.
Bei monografischen Neuwerbungen, die dies unter Gesichtspunkten der Bestands-erhaltung zulassen, werden wie in den letzten Jahren Titelblatt und – sofern vorhanden – Inhaltsverzeichnis gescannt und im OPAC mit angezeigt.
In einem 2011 begonnenen und aus Mitteln der DFG-Programmpauschale finanzierten Retrokatalogisierungsprojekt werden die bislang nur in einem handschriftlich geführten alphabetischen Altkatalog der Senckenbergischen Bibliothek nachgewiesenen Titel der Jahre 1801 bis 1870 im HEBIS-Verbundsystem erfasst. Dabei handelt es sich schätzungsweise um insgesamt 8.000 Titelkarten. Die Katalogisierung erfolgt ausschließlich anhand der Karten und ohne Autopsie. Im OPAC sind diese Titelaufnahmen mit „slu: seb-hsak“ selektierbar.

An der SBB-PK wurde die Anreicherung von Titelaufnahmen durch die Erfassung grundlegender Daten zu besonderen Einbänden in die Routine überführt. Auch informieren Listen über aktuelle Neuerwerbungen, z.B. im Bereich Kinderbuch10.

Der seit März 2008 bestehende Kataloganreicherungsdienst der DNB für Titeldaten der Reihe A der Deutschen Nationalbibliografie (Monografische Neuerscheinungen des Verlagsbuchhandels) wurde Mitte 2011 um die eingescannten Inhaltsverzeichnisse des monografischen Neuzugangs und die Zeitschriftenstücktitel der Bibliografie-Reihe B (Monografien und Periodika außerhalb des Verlagsbuchhandels) der Deutschen Nationalbibliografie erweitert. Ausgenommen von diesem Anreicherungsdienst sind im Bereich des Neuzugangs belletristische Werke, Schulbücher, Kinder- und Jugendliteratur sowie Publikationen des Auslandes. Der derzeitige Bestand an digitalisierten Inhaltsverzeichnissen von rund 755.000 enthält auch rund 124.000 Inhaltsverzeichnisse aus den frühen Zugangsjahren 1913 bis 1922, ca. 60.000 aus den Zugangsjahren 1983 ff. sowie rund 310.000 Inhaltsverzeichnisse, die von sechs Bibliotheksverbünden übernommen werden konnten. Die Inhaltsverzeichnisse werden über den Portalkatalog in der Regel als durchsuchbare PDF-Objekte angeboten11.

Die Sammlung, Erschließung und Langzeitarchivierung von Netzpublikationen läuft entsprechend der Strategie der DNB weitgehend automatisiert ab. Die Ablieferungs-pflichtigen haben je nach Voraussetzung die Wahl zwischen drei technischen Schnittstellen. Allen Verfahren ist gemeinsam, dass die Metadaten zeitgleich mit den Objekten die Bibliothek erreichen – die Metadaten werden in einen Katalogeintrag umgewandelt und sind sofort nach der Übernahme im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek sichtbar; die Publikationen werden archiviert. Aktuell verwendete Metadatenstandards bei E-Books sind ONIX for Books 2.1, MARCXML und XMetaDissPlus. Gesammelt werden gegenwärtig Objekte, die in PDF oder E-Pub vorliegen.
Zur Anhebung der Qualität der Metadaten werden – als ein Ergebnis eines Projektes zur automatisierten Erschließung von Netzpublikationen - bei parallel vorhandenen Print- und Online-Ausgaben die intellektuell erstellten Metadaten der Printausgaben in den Datensatz der Netzpublikationen übernommen. Eine stichprobenartige Überprüfung hat eine Qualitätsverbesserung von Metadaten und Objekten zum Ziel.
Seit Mitte des Berichtsjahres erfolgte die Umstellung der Ablieferung von Online-Hochschulschriften auf den neuen Metadatenstandard XMetaDissPlus. Hochschulbibliotheken mit größeren Mengen an Publikationen verwenden dafür die OAI-Schnittstellen, kleinere Mengen an Hochschulprüfungsarbeiten können über das entsprechende Webformular abgeliefert werden12.

Digitalisierung

ZVDD

Das zvdd13 ist das Nachweisportal für in Deutschland erstellte Digitalisate von Druckwerken vom 15. Jahrhundert bis heute. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von der AG SDD, der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes und dem Hochschul-Bibliothekszentrum. Ermöglicht wurde es durch die finanzielle Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Im Jahr 2011 wurden digitale Sammlungen von 24 deutschen Bibliotheken eingespielt. Darunter befinden sich auch die Digitalisate der BSB, die bei weitem den größten Anteil (etwa 590.000 Titel) des zvdd ausmachen. Insgesamt enthält das zvdd damit nun über 800.000 in Deutschland digitalisierte Werke. Darüber hinaus wurde eine neue Version des zvdd-MODS-Anwendungsprofils erstellt und veröffentlicht14. Dadurch wurde das Profil an die aktuelle MODS-Version angepasst und um neue Möglichkeiten aus dem Bereich der Semantic-Web-Technologie erweitert.

In der BSB wurde die digitale Bereitstellung von Drucken des 15. und 16. Jahrhunderts mit zwei DFG-Projekten weitergeführt.
So läuft die 2008 begonnene Digitalisierung der Inkunabelausgaben mit je einem Exemplar aus ihrem Bestand kontinuierlich weiter. Insgesamt lagen Ende 2011 über 6.000 Inkunabeln digitalisiert vor. Die digitalisierten Drucke werden auch in der Europeana und im zvdd nachgewiesen.
Die im Rahmen des DFG-Projekts „Digitalisierung der im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts“ in einem Folgeprojekt, VD 16-3, durchgeführte Digitalisierung von Ausgaben der Erscheinungsjahre 1518-1600 wird unter steter Verbesserung des objektbezogenen optimalen technischen Verfahrens und in Zusammenarbeit mit Google fortgeführt. Über die VD16-Nummer werden auch Digitalisate anderer Projekte und Bibliotheken kontinuierlich ergänzt. Zum Ende des Berichtsjahres 2011 sind rund 29.000 Digitalisate verzeichnet.

In der BSB wurde die digitale Bereitstellung von Drucken des 15. und 16. Jahrhunderts mit zwei DFG-Projekten weitergeführt.
So läuft die 2008 begonnene Digitalisierung der Inkunabelausgaben mit je einem Exemplar aus ihrem Bestand kontinuierlich weiter. Insgesamt lagen Ende 2011 über 6.000 Inkunabeln digitalisiert vor. Die digitalisierten Drucke werden auch in der Europeana und im zvdd nachgewiesen.
Die im Rahmen des DFG-Projekts „Digitalisierung der im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts“ in einem Folgeprojekt, VD 16-3, durchgeführte Digitalisierung von Ausgaben der Erscheinungsjahre 1518-1600 wird unter steter Verbesserung des objektbezogenen optimalen technischen Verfahrens und in Zusammenarbeit mit Google fortgeführt. Über die VD16-Nummer werden auch Digitalisate anderer Projekte und Bibliotheken kontinuierlich ergänzt. Zum Ende des Berichtsjahres 2011 sind rund 29.000 Digitalisate verzeichnet.

In verschiedenen, meist DFG-geförderten Projekten und in Eigenleistung engagiert sich die HAB besonders in der Digitalisierung von Drucken des 17. Jahrhunderts. Die Daten werden über verschiedene Portale wie das zvdd, das VD 17 und den Gemeinsamen Bibliotheksverbund nachgewiesen und können über eine OAI-Schnittstelle15 heruntergeladen werden. Mittlerweile sind rund 900 SDD-Erwerbungen innerhalb der diversen Digitalisierungsprojekte der HAB16 digitalisiert.

Der im Rahmen des Sondersammelgebietes Biologie von der UB Frankfurt gemeinsam mit dem Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem gestellte DFG-Antrag zur Digitalisierung deutscher botanischer Zeitschriften 1753 – 1914 wurde bewilligt, offizieller Projektstart war der 1. Oktober 2011.

Der im Ergebnis eines DNB-Projektes entwickelte Geschäftsgang zur automatischen Sammlung, Erschließung und Bereitstellung der E-Paper-Ausgaben (layoutgetreue digitale Ausgaben gedruckter Tageszeitungen, die über die Websites der Zeitungsverlage angeboten werden) von mehr als 300 Tages- und Sonntagszeitungen wurde erfolgreich in den Routinebetrieb übernommen. Ende 2011 standen den Benutzerinnen und Benutzern rund 125.000 Ausgaben mit 5,2 Mio. Seiten online in den Lesesälen zur Verfügung. Monatlich kommen 7.800 Ausgaben mit über 325.000 Seiten dazu.
Die bisherige Praxis der Mikro-Verfilmung von rund 440 Tageszeitungen wird damit Schritt für Schritt abgelöst. Es wird immer dann darauf verzichtet, wenn eine dem Papieroriginal identische E-Paper-Ausgabe gesammelt werden kann. Mit dem Jahr 2012 sind es weniger als 150 Titel, die noch im Verfilmungsprogramm verbleiben. Im Gegenzug zur schrittweisen Reduktion der Anzahl verfilmter Tageszeitungen ist eine Ausweitung der Sammlung von Tageszeitungen im E-Paper-Format geplant17.

Benutzung und Öffentlichkeitsarbeit

Die zur SDD gehörenden Drucke stehen den Nutzerinnen und Nutzern in den besitzenden Bibliotheken zur Verfügung und unterliegen dort den jeweils geltenden Benutzungsbestimmungen.
Auf der Internetseite http://www.ag-sdd.de werden regelmäßig aktuelle Neuerwerbungen vorgestellt, über besondere Aktivitäten informiert sowie die Jahresberichte veröffentlicht.

Das Anliegen der AG wurde durch ein breites Spektrum von Aktivitäten öffentlich wirksam dargestellt. Die Bibliotheken beteiligen sich in ihren Städten in der Regel jeweils an der Langen Nacht der Museen, der Langen Nacht der Wissenschaften, dem Tag der Architektur oder ähnlichen Veranstaltungen, und führen zu ausgewählten Ereignissen Lesungen durch.
Einige Vorträge, Veranstaltungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen in Auswahl:

Aus Anlass des Nationalen Aktionstages der „Allianz Schriftliches Kulturgut erhalten“18 am 14. Mai 2011 in Frankfurt am Main hielt der Direktor der UB Frankfurt, Bernd Dugall, einen Vortrag über „Die Sammlung Deutscher Drucke als nationale Unternehmung zur Erhaltung schriftlichen Kulturguts“. Die DNB unterstützte den Tag mit einem Beitrag zu Bestandserhaltungsfragen von Tonträgern. Ausgehend von den vielfältigen zur Aufzeichnung von Tonsignalen genutzten Datenträgern müssen sich die Kulturein-richtungen der Herausforderung stellen, die Nutzbarkeit dieser Medien auf Dauer zu gewährleisten.

Anlässlich des 200.Todestages Heinrich von Kleists wurde in der Virtuellen Fachbibliothek „Medien, Bühne, Film“, die von der UB Frankfurt gemeinsam mit der UB Leipzig betrieben wird, ein eigenes theaterwissenschaftliches Dossier zu Kleist angeboten19 .

Im Rahmen einer Präsentation für die Gesellschaft der Bibliophilen als auch in einem Aufsatz wurde durch die SBB-PK eine besondere Buchform – künstlich auf alt gemachte Bücher – vorgestellt.
Silke Trojahn: Antike Bücher einmal anders – die Mumiendrucke des Carl Maria Seyppel. - In: Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete 57 (2011) S. 392–398.

Mit Unterstützung der „Gesellschaft für das Buch“, dem Förderverein der DNB, wurde an den Tagen der offenen Tür der DNB am 29. Mai 2011 in Frankfurt am Main und am
9. Oktober 2011 in Leipzig sehr erfolgreich die Aktion „Wer hat das Buch?“ durchgeführt, um mithilfe der Bevölkerung Lücken im Bestand zu schließen.

Aus Anlass der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig20 an den Grafiker und Buchillustrator Karl Georg Hirsch am 24. Juni 2011 wurde vom Deutschen Buch- und Schriftmuseum der DNB Leipzig 2011 eine Sonderausstellung „Totentänze mit Hirsch“ gestaltet, die vom 24. Juni bis 10. Dezember gezeigt wurde.

Der am 9. Mai 2011 eröffnete Erweiterungsbau der DNB Leipzig wurde zu einem wahren Besuchermagneten. Rund 450 Führungen mit über 9.000 Besucherinnen und Besuchern interessierten sich für das mit dem Architekturpreis 2011 der Stadt Leipzig ausgezeichnete Gebäude der Stuttgarter Architektin Gabriele Glöckler. Es bietet Magazine für die Bestände der Bibliothek sowie einen Lesesaal und Ausstellungsflächen für das Deutsche Buch- und Schriftmuseum. Zeitgleich wurde der neue Lesesaal sowie das Tonstudio und eine Hörkabine für das von Berlin nach Leipzig umgezogene Deutsche Musikarchiv in einem Innenhof des historischen Gebäudes eingeweiht, desgleichen die Dauerausstellung „Historische Abspielgeräte und Tonträger“. Die Magazine genügen höchsten klimatechnischen Ansprüchen und bieten damit auch den zur SDD gehörenden Beständen der DNB beste Archivierungsbedingungen.
Zu dem Erweiterungsbau erschien die Publikation „Umschlag - Hülle – Inhalt : Erweiterung Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig / [Hrsg. von der Deutschen Nationalbibliothek und dem Landesamt für Steuern und Finanzen des Freistaates Sachsen. Red.: Bernd Aschauer …]. – Ostfildern : Hantje Cantz Verl., 2011“.

Bestandserhaltung

Zu dem im Jahre 2010 abgeschlossenen „KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut“21 zur Förderung von beispielhaften Konservierungs- und Restaurierungsprojekten in Museen, Archiven und Bibliotheken erschienen die vollständigen Projektergebnisse und die Beiträge der Abschlussveranstaltung im ZfBB Sonderband 106:
„Eine Zukunft für saures Papier: Perspektiven von Archiven und Bibliotheken nach Abschluss des KUR-Projektes Nachhaltigkeit der Massenentsäuerung von Bibliotheksgut; hrsg. von R. Altenhöner u.a. – Frankfurt a.M.: Klostermann, 2012. – ISBN 978-3-465-03728-6 - ZfBB Sonderband; 106“.

Im September hat die DNB mit der Digitalisierung beschädigter Buchmedien begonnen. Es sind rund 8.000 Bücher zu digitalisieren, die aufgrund ihres Erhaltungszustands nicht mehr für die Benutzung zur Verfügung stehen, weil sie beispielsweise durch Säurefraß zu stark geschädigt sind. Die Digitalisate dienen zum einen dem Zweck der Langzeitarchivierung und werden zum anderen den Nutzern der Bibliothek in den Lesesälen bereitgestellt. Innerhalb von zwei Jahren sollen rund 1,36 Millionen Seiten digitalisiert werden.

Die Massenentsäuerung wurde in der DNB mit rund 34.000 kg bzw. ca. 100.000 Bänden fortgesetzt.

Für die vorsitzende Bibliothek:
Angela Matthias
Deutsche Nationalbibliothek
Leiterin der Abt. Erwerbung/Formalerschließung
Deutscher Platz 1
04103 Leipzig
Telefon: +49 341 2271-216
Telefax: +49 341 2271-265

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1 http://www.hab.de/de/home/wissenschaft/forschungsprofil-und-projekte/emblematica-online.html

2 nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:hebis:30-1120428

3 http://www.bsb-muenchen.de/Inkunabelkatalog-BSB-Ink.181.0.html

4 http://www.bsb-muenchen.de/Inkunabel-Census-fuer-Deutschland-ISTC.789.0.html

5 http://www.bl.uk/catalogues/istc/index.html

6 www.gbv.de/cgi-bin/nph-ikar

7 http://opac.rism.info/

8 http://dbs.hab.de/sdd/sddlist.htm

9 http://www.ub.uni-frankfurt.de/ne/fachlist.html?print=no&tf=99&monat=00000&fach=sdd

10 http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/kinder-und-jugendbuecher/recherche-und-ressourcen/neuerwerbungen/

11 https://portal.dnb.de/

12 http://www.dnb.de/DE/Netzpublikationen/netzpublikationen_node.html

13 www.zvdd.de

14 www.zvdd.de/fileadmin/AGSDD-Redaktion/zvdd_MODS_Application_Profile_2.0.pdf

15 http://dbs.hab.de/oai/wdb/

16 http://www.hab.de/de/home/bibliothek/digitale-bibliothek-wdb.html

17 http://www.dnb.de/DE/Aktuell/Presse/pm_epaper.html

18 http://www.allianz-kulturgut.de/

19 http://www.medien-buehne-film.de/alle/service/dossiers/kleist

20 http://www.leipzig.de/gutenbergpreis/

21 http://www.kulturstiftung-des-bundes.de/cms/de/programme/restaurierung/kur__programm_zur_konservierung_und_restaurierung_von_mobilem_kulturgut_3164_96.html