GSB 7.1 Standardlösung

Bayerische Staatsbibliothek

Die Bayerische Staatsbibliothek ist eine der größten wissenschaftlichen Bibliotheken im deutschen Sprachraum. Gegründet wurde sie 1558 von Herzog Albrecht V. als Hofbibliothek der Wittelsbacher. Heute ist sie die zentrale Landesbibliothek des Freistaats Bayern und staatliche Fachbehörde für alle Angelegenheiten des bayerischen Bibliothekswesens.

Sie besitzt neun Millionen Bände und verfügt über einen hervorragenden Altbestand mit einer der bedeutendsten Handschriftensammlungen der Welt, der an Exemplaren weltweit größten Inkunabelsammlung, großen Sammlungen von Einblattdrucken und Blockbüchern sowie ca. 90.000 Druckwerken des 16. Jahrhunderts. In zahlreichen anderen Sonderbeständen (u. a. Karten, Nachlässe, Autographen, Notendrucke, Exlibris, Porträts, Bildarchiv, Malerbücher) finden sich weitere Kostbarkeiten des Buchdrucks.

Das aktuelle Erwerbungsspektrum umfasst eine große Auswahl deutscher und internationaler Neuerscheinungen, über 40.000 Zeitschriftenabonnements und eine zunehmende Zahl elektronischer Medien. Gesammelt werden Publikationen aller Länder und Fachrichtungen, ausgenommen Technik und angewandte Agrarwissenschaften. Besondere Schwerpunkte sind Altertumswissenschaften, Geschichte, Musik, Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa sowie Orient und Ostasien. Der wertvolle Altbestand wird laufend ergänzt und erweitert.

Als Bibliothek von europäischem Rang wird die Bayerische Staatsbibliothek intensiv auch von Wissenschaftlern aus aller Welt vor Ort, durch schriftliche Anfragen sowie durch Dokumentlieferung benutzt. Die Bibliothek pflegt vielfältige internationale Kontakte und ist an zahlreichen bibliothekarischen Gemeinschaftsprojekten beteiligt, u. a. CERL (HPB), Europeana, IFLA, LIBER (TEL), MICHAEL, RISM und RIdIM, USTC, WDL.

Das Zeitsegment 1450 - 1600 und Notendrucke bis 1800

Die Bayerische Staatsbibliothek eröffnet das Programm der Sammlung Deutscher Drucke mit dem Zeitraum 1450 - 1600, für die Notendrucke bis 1800. Sie erwirbt damit die Literatur einer besonders folgenreichen Epoche: des Aufbruchs Europas in die Neuzeit.

Die damals gedruckten Bücher spiegeln die großen Bewegungen des Humanismus, der Reformation und der Gegenreformation wider, ebenso dokumentieren sie die Entfaltung von Wissenschaften und Künsten, die Erkundung der Erde und die frühen Erfindungen der Technik. Nicht zuletzt sind die Publikationen des 15. und 16. Jahrhunderts Zeugnisse eines neuen Mediums: des gedruckten Buchs.

Die einschlägigen Ausgaben werden - in gezieltem Ausbau des großen bereits vorhandenen Bestandes - für die Sammlung Deutscher Drucke 1450 - 1600 in aller Vielfalt erworben, z. B. Inkunabeln und frühe illustrierte Werke, die ersten Notendrucke und seltene Personalschriften, humanistische und volkssprachliche Bücher, Flugschriften und Reiseberichte, medizinische und naturwissenschaftliche Literatur.

Viele dieser neu erworbenen Drucke sind sehr selten und oft in keiner anderen deutschen Bibliothek nachweisbar; manche stehen durch ihre Erwerbung im Rahmen der Sammlung Deutscher Drucke erstmals der Wissenschaft zur Verfügung.

Erschließung

Die alten und seltenen Drucke mit Erscheinungsjahr ab 1501 werden durch die Online-Kataloge der BSB und im Bibliotheksverbund Bayern erschlossen. Zusätzlich werden definierte Bestandteile in speziellen Datenbanken verzeichnet, die eine tiefere Erschließung und z. T. auch Digitalisate der Objekte bieten. In erster Linie sind dies das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts VD 16 (erarbeitet an der Bayerischen Staatsbibliothek und nach Auslaufen der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft ab 2000 mit Eigenmitteln weitergeführt), das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts VD 17 (mit DFG-Förderung unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek erarbeitet, ab 2009 weitergeführt unter wechselnder Federführung der drei Trägerbibliotheken in Berlin, München und Wolfenbüttel) und seit 2009 das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 18. Jahrhunderts VD 18 (mit DFG-Förderung unter Federführung der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Halle).

Darüber hinaus werden seit Februar 2006 mit DFG-Förderung die vorreformatorischen VD16-Drucke (1501 - 1517) der Bayerischen Staatsbibliothek digitalisiert und daran anknüpfend im Rahmen der von der DFG initiierten Aktionslinie »Massendigitalisierung« ab Mai 2007 Drucke mit den Erscheinungsjahren 1518 - 1600 aus dem VD 16. Die Koordination der Digitalisierung anhand des VD 16 erfolgt in der Bayerischen Staatsbibliothek.

Die Typendrucke des 15. Jahrhunderts der Bibliothek werden in einem eigenen Inkunabelkatalog (BSB-Ink) sowie im Inkunabel-Census für die Bundesrepublik Deutschland nachgewiesen, die Bestände an Blockbüchern in 14 bayerischen Sammlungen werden in digitalen Aufnahmen für die Forschung zugänglich gemacht und zum Teil erstmalig katalogisiert, die Einblattdrucke ab Erscheinungsjahr 1501 sind in der Datenbank Einblattdrucke der Frühen Neuzeit erschlossen und digitalisiert.

Die Bayerische Staatsbibliothek ist zudem Sitz der deutschen Arbeitsgruppe des Répertoire International des Sources Musicales (RISM) sowie des Répertoire Internationale d'Iconographie Musicale (RIdIM).

An alle diese Verzeichnisse werden die Neuerwerbungen der Sammlung Deutscher Drucke 1450 - 1600 (Notendrucke bis 1800) gemeldet und dadurch dem deutschen und internationalen Publikum bekannt gemacht.

Kontakt

Dr. Claudia Bubenik
Bayerische Staatsbibliothek
Alte und Seltene Drucke
Ludwigstraße 16
D-80328 München

Telefon: +49 89 28638-2261
Fax: +49 89 28638-2266
E-Mail: Claudia.Bubenik@bsb-muenchen.de