Ausgewählte Erwerbungen der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
(1871 - 1912)
Album der Proclamirung des deutschen Kaiserreiches im Schlosse zu Versailles, 18. Januar 1871.
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Aus Privatbesitz wurde der Staatsbibliothek zu Berlin dieses Albumwerk geschenkt, das eine kriegsbedingte Lücke im Bestand schließt. Es besteht aus einer prächtigen Schatulle aus Karton und Holz, in der die Tafeln mit Originalphotographien aufbewahrt werden. Das Album der Proclamirung des deutschen Kaiserreiches im Schlosse zu Versailles, 18. Januar 1871 zeigt auf seinen 56 Tafeln alle Mitglieder der deutschen Delegation.
Schnaebeli war ein Berliner Verlag, der sich auf Fotomappen spezialisiert hatte, insbesondere auf die Darstellung von Pferde- und Rinderrassen. Er gehörte zum Fotostudio Schnaebeli, das Unter den Linden seinen Sitz hatte.
Der deutsch-französische Krieg 1870/71 nimmt im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin eine Sonderstellung ein. Wilhelm I., König von Preußen, beauftragte den K. Pr. Geheimen Hofrat und Vorleser, Louis Schneider, mit der Sammlung aller Veröffentlichungen zu diesem Krieg. Versehen mit dem königlichen Auftrag gelingt es ihm mit Unterstützung von Buchhändlern, Diplomaten und zahlreichen Agenten, die kaum etwas über den Hintergrund ihrer Sammeltätigkeit erfahren haben, innerhalb von zwei Jahren etwa 2.500 Bücher, Broschüren, Flugblätter, Zeitungen, Depeschen oder Gedichte aus Deutschland und dem Ausland über den deutsch-französischen Krieg und die damit zusammenhängenden Zeitereignisse zusammenzutragen. Die Sammlung wird im Sommer 1873 per Kabinettsorder an die Königliche Bibliothek übergeben. Dort wird die Kriegssammlung gesondert aufgestellt, erschlossen und für die Benutzung bereitgehalten genauso wie später die Sammlungen „Krieg 1914“ und „Krieg 1939“.
(gekürzt aus Hamann, O.: Die Sammlung „Krieg 1914“)