Ausgewählte Erwerbungen der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main
(1801 - 1870)
Der siegreiche Held Polichinell. Ein Schwank in zwei Aufzügen.
Bild / Video 27 / 35
Polichinell ist im 19. Jahrhundert häufig ein Synonym für Kasper und leitet sich ab von Pulcinella einer Figur aus dem süditalienischen Volkstheater.
Polichinell sagt in der 1. Scene des 1. Aufzugs folgendes über sich und seinesgleichen:
"Wie Sie lachen, meine allerschönsten kleinen Dämchen und Herrchen. Sie haben wohl noch nie einen Polichinell gesehen. (Er brüstet sich). Nicht wahr, wir sind stattliche Leute! Wir Polichinellen, das sage ich Ihnen (er fängt mit großer Wichtigkeit an zu erzähle,) stammen aber auch aus uraltem Geschlecht, echtes Römerblut will ich gerade nicht sagen, doch Römerschlag von den Apenninen, lauter Kernholz; - drum sind wir sämmtlich auch zu Rittern geschlagen, wie Sie das an mir in den ehrenvollen Wappenschildern selbst sehen können, die ich davon auf dem Rücken und der Brust trage. (Er zeigt sich in komischer Stellung vorn und rückwärts.) Es giebt ungezogene Leute, welche diese Ehrenzeichen gern anders deuten wollen; allein Trotz ihnen ! für diese bewahre ich ein Instrument, ein so wirksames Instrument, das sei gar bald Mores lehrt. (Er zeigt seinen schweren Stock.)"
Das Werk enthält 10 illuminierte Kupferstiche zu Szenen aus dem Kasperle-Theater.