Nicht nur die ausgefallenen Verkleidungen sind beeindruckend originell, auch die Art und Weise, wie diese präsentiert werden: Eine lithografierte Tafel in leuchtendem Kolorit zeigt die perfekte Ausführung des Kostüms, ergänzt durch eine zweite Tafel, auf der die zugrunde liegende Konstruktion zu sehen ist. Die Gebrüder Gropius, allesamt Maler, Verleger, Buch- und Kunsthändler, prägten über Jahrzehnte das Berliner Kulturleben. Besonders Carl Wilhelm Gropius (1793-1870) vereinte "in seiner Person eine gute malerische Begabung mit gesundem Geschäftssinn" (NDB 7, 132), was sich auch in dem vorliegenden Band manifestiert. Im Vorwort findet sich der Hinweis, dass "alle an uns gelangenden Aufträge, hinsichtlich der Ausführung der in diesem Buch enthaltenen Anzüge … prompt und billigst" besorgt werden können. Eine geniale Marketing-Strategie, da der Vater der Gebrüder Gropius eine Masken- und Kostümfabrik besaß.

Drei Lithographien sind von dem Zeichner humoristischer Szenen Franz Burchard Dörbeck (1799-1835) signiert, der eng mit Gropius zusammen arbeitete und mit Illustrationsfolgen wie "Berliner Witze und Anekdoten" und „Eckensteher Nante“ bekannt wurde.