Ausgewählte Erwerbungen der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
(1701 - 1800)
Johann Andreas Liscov: Pædagogia Compendiaria.
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Mit diesem Unterrichtsbuch sollten auf eingängige Weise Kenntnisse in der Religion sowie der Geschichte, Geographie, Naturkunde etc. vermittelt und in Beziehung zueinander gesetzt werden; zugleich sollten die Schüler rechnen und lesen lernen und üben. Neben 24 umfangreichen Kapiteln zu einzelnen Themengebieten enthält das Buch auch fünf handkolorierte Landkarten verschiedener Kupferstecher, die das Heilige Land zur Zeit des Alten Testamtens, die Reisen des Apostels Paulus, Europa und Asien mit den wichtigsten politischen Grenzen der damaligen Zeit sowie „Teutschland für die Reysende[n]“ (gestochen von dem Augsburger Gabriel Bodenehr, siehe Abbildung) zeigen.
Der Autor Johann Andreas Liscov (oder latinisiert: Liscovius, 1668–1736) entstammte einer sächsischen Pfarrersfamilie und war Vizeinspektor des Waisenhauses und der Armenanstalten in Augsburg. Seine aufgeklärte Pädagogik war vermutlich von seiner Studienzeit in Halle beeinflusst. Liscovs Unterrichtswerk war nicht nur reine Theorie, sondern der Autor verwendete das im Selbstverlag erschienene Buch auch in seinem eigenen Unterricht. Von dieser 1729 veröffentlichten überarbeiteten dritten Auflage sind nur sehr wenige Exemplare nachweisbar. Das Buch ergänzt die inzwischen stattliche Sammlung von Aufklärungsliteratur für Kinder und Jugendliche an der SUB Göttingen.