GSB 7.1 Standardlösung

Ausgewählte Erwerbungen der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

(1701 - 1800)

Heinrich August Kerndörffer: Die Familie von Bardenstern.

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Abbildung Titelseite von Die Familie von Bardenstern Heinrich August Kerndörffer: Die Familie von Bardenstern.

Heinrich August Kerndörffer (1769–1846) entstammte einer Leipziger Pastorenfamilie. Nach dem Studium der Philosophie an der Universität Leipzig wurde er Universitätsdozent und später Privatgelehrter. Bekannt wurde Kerndörffer als Autor einer stattlichen Zahl von Trivialromanen, deren literarische Qualität auch von Zeitgenossen eher gering geschätzt wurde. Sein Repertoire deckte alle Spielarten des Trivialen ab: Er verfasste Familienromane, politische Abenteuerromane sowie Ritter-, Räuber- und Bundesromane, wobei er sich nicht scheute, die Stoffe berühmterer Romanschriftsteller nachzuahmen. Der Neue Nekrolog der Deutschen (Bd. 24 (1846), S. 1094) entschuldigt sich für seine fast dreiseitige Auflistung von Kerndörffers Romanen mit den Worten: „Wir fürchten, mit nachstehender Aufzählung seiner Produkte die Thätigkeit dieses schreibseligen, größthentheils seichten Auktors noch nicht vollständig dargelegt zu haben.“

Die vorliegende Erstausgabe des Romans Die Familie von Bardenstern gehörte ursprünglich zur bedeutenden Tetschner Bibliothek der Grafen Thun-Hohenstein, die 1933 vom tschechoslowakischen Militär im Zuge der Beschlagnahmung und Einrichtung des Schlosses als Militärquartier nach Prag transferiert und dort dem Antiquariatshandel angeboten worden war. Zahlreiche Bücher der Tetschner Bibliothek, die ursprünglich mehrere tausend Bände umfasst hatte, wurden 1934 von dem Antiquar H. P. Kraus in Prag angekauft, der später eines der bedeutendsten Antiquariate in den USA innehatte.