GSB 7.1 Standardlösung

Ausgewählte Erwerbungen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

(1601 - 1700)

Samuel Dilbaum: Eikōnographia, Aller deren Ungarischer Stätt/ Vöstunge[n], Castellen vnd Häuser von anfang der Regierung Rudolphi deß andern [..]. biß auff das 1603. Jar/ mit Krieg/ beydes von deß Römischen vnd Türckischen Kaysers Kriegßvolck ersucht/ belägert/ beschossen/ gestürmet/ mit gewalt oder auffgebung erobert oder verlohren worden. Augsburg : Mang 1604
2 ungezählte Seiten, 2 ungezählte Blatt Tafel, 40 ungezählte Seiten, 57 Blatt Tafel (Erworben von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Signatur Xb 4° 763)

Bild / Video 10 / 33

Titelblatt

Äußerst seltener, bislang nicht im VD 17 nachgewiesener zweiter Druck der Erstausgabe der Eikōnographia von dem Augsburger Historiker und Verleger Samuel Dilbaum über die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Osmanischen Reich und den europäischen Staaten. Der Band ist als Chronik der Ereignisse zwischen den Jahren 1584 und 1602 angelegt. Die Festungsbelagerungen und Schlachten werden jeweils mit einer Radierung illustriert und in vielen Fällen auch in Texten von Dilbaum beschrieben. Die Radierungen stammen von dem Augsburger Kupferstecher, Radierer und Verleger Wilhelm Peter Zimmermann (gest. um 1630). Die besondere Komposition und die lebendigen Szenen aus dem Soldatenleben brachten in der kunstgeschichtlichen Forschung den Gedanken auf, Zimmermann habe die Schauplätze persönlich gesehen oder auch unmittelbar an einigen Ereignissen teilgenommen. Ein Vergleich mit anderen Bildquellen lässt aber vermuten, dass Zimmermann auf offensichtlich auf Vorlagen wie die bekannten Werke von Wilhelm Dillich (Ungarische Chronica, 1600) und Hieronymus Ortelius (Chronologia, 1602) zurückgriff und sicherlich auch die zahlreichen in seiner Zeit kursierenden Turcica-Flugblätter einbezog.