Ausgewählte Erwerbungen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
(1601 - 1700)
Constantin Christian Dedekind: Aelbianische Musen-Lust.
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Der Musiker und Dichter Constantin Christian Dedekind (1628 - 1715) lieferte mit dieser meisterhaften Lyriksammlung ein Spitzenstück der barocken Hofkultur Dresdens.
Dedekind, Mitglied einer thüringischen Musikerdynastie und Nachfolger von Heinrich Schütz als sächsicher Kapellmeister, zählte zahlreiche namhaften Komponisten und Dichter zu seinem Freundeskreis; um 1660 wurde er Mitglied des Elbschwanenordens. Einige Personen aus diesem illustren Kreis finden sich mit Widmungsgedichten in der Aelbianischen Musenlust.
Der schöne Kupfertitel weist im Bild auf die Bedeutung der deutschen Dichtkunst hin: neben dem Musengott Apoll thront auf dem zweiten Gipfel des Parnass, Sinnbild und Inbegriff der Lyrik, Martin Opitz (1597 - 1639), der "Vater der deutschen Dichtkunst". Mit den Musen der Antike wettstreiten die Großen der deutschen Dichtkunst des 17. Jahrhunderts wie Paul Fleming und Johann Rist, Simon Dach und Dedekind selbst.
Die "Aelbianische Musenlust" enthält geistliche und weltliche Sologesänge. Sie kam 1657 zum Druck und stellt Dedekinds Hauptwerk dar.