Das Gedicht zur "Weit berühmten Franckfurter Meß" ist seit seinem Erstdruck 1696 meist nur im Zusammenhang der Mainmetropole beachtet worden. Dabei gab schon sein Verfasser, der Frankfurter Obrist und Dichter Johann Albrecht Jormann (1636-1692), dem Schlussabschnitt seines barocken Lobgedichts die Überschrift "Du Franckfurt kanst mit recht für allen triumphieren" und erhob damit den Anspruch, die berühmte Messe eines Weltzentrums des Handels darzustellen. Dementsprechend hatte der Dichter schon eingangs die Weltläufigkeit der Messbesucher aus aller Herren Länder herausgestellt. Bei seiner detailreichen Schilderung der bunten Facetten des Messetreibens sind für Jormann "Zäncker Stäncker / Schläger" daher nicht weniger erwähnenswert als z.B. Sternseher, Propheten oder edle Kaufleute.
Die recht seltene Erwähnung des Gedichts hängt wohl weniger mit seinem durchaus sprachkräftigen Inhalt zusammen als vielmehr mit dem Umstand, dass nur wenige Exemplare bekannt waren. Erst die Publikation einer Faksimile-Ausgabe durch den Frankfurter Stadtarchivar Rudolf Jung im Jahr 1922 öffnete den Text einem breiteren Publikum.
Die genaue Entstehungszeit des erst postum anonym gedruckten Gedichtes ist unbekannt. Die Titelvignette zeigt die belebte Szenerie des Frankfurter Römerbergs.