GSB 7.1 Standardlösung

Ausgewählte Erwerbungen der Bayerischen Staatsbibliothek München

(1450 - 1600)

Jacob Köbel: Ejn Neüw Rechenpüchlein, Wie mann uff den Linien vnd Spacien, mit Rechenpfenningen, leichtlich Rechen Lernen solle […] . Oppenheim, [Jacob Köbel], 1522. – Titelblatt in Rot- und Schwarzdruck, Illustrationen.
(Erworben von der Bayerischen Staatsbibliothek München, Signatur: Res/Math.p. 746 s)

Bild / Video 9 / 33

Jacob Köbel: Ejn Neüw Rechenpüchlein, Wie mann uff den Linien vnd Spacien, mit Rechenpfenningen, leichtlich Rechen Lernen solle […] . Oppenheim, [Jacob Köbel], 1522. – Titelblatt in Rot- und Schwarzdruck, Illustrationen. Jacob Köbel: Ejn Neüw Rechenpüchlein, Wie mann uff den Linien vnd Spacien, mit Rechenpfenningen, leichtlich Rechen Lernen solle […] . Oppenheim, [Jacob Köbel], 1522. – Titelblatt in Rot- und Schwarzdruck, Illustrationen.
(Erworben von der Bayerischen Staatsbibliothek München, Signatur: Res/Math.p. 746 s)

Mit dem Anwachsen der Handelsbeziehungen seit dem 15. Jahrhundert sowie dem damit einhergehenden wirtschaftlichen Aufschwung und der Ablösung des Tauschhandels durch die Geldwirtschaft, erhöhte sich die Nachfrage nach den für den Handel erforderlichen Rechenfertigkeiten und mathematischen Kenntnissen. Es musste Buch geführt und gerechnet werden, ebenso waren Kenntnisse der unterschiedlichen Münzwerte zwingend notwendig.

Zur Unterweisung in die Rechenkunst erschienen zahlreiche volkssprachliche, mathematische Lehrbücher, die alle für die kaufmännische Praxis wichtigen Rechenoperationen vermittelten und sich mit Aufgaben der angewandten Arithmetik und Algebra beschäftigten.

Eines der vielfach aufgelegten Rechenbücher stammt aus der Offizin des Oppenheimer Stadtschreibers Jacob Köbel (um 1460–1533). Dieser war nach dem Studium an der Artistenfakultät in Heidelberg als Verleger und Drucker tätig. 1494 siedelte er nach Oppenheim über, wo er das Amt des Stadtschreibers übernahm, als Feldmesser und Eichmeister fungierte und spätestens ab 1499 eine eigene Offizin betrieb, aus der zahlreiche, überwiegend naturwissenschaftliche Druckschriften hervorgingen. Köbel selbst verfasste juristische und historische Arbeiten, vor allem aber seine mathematischen Schriften fanden weite Verbreitung. Insbesondere das „Rechenpüchlein“ erschien bis 1532 in mehreren jeweils erweiterten Auflagen mit jeweils leicht verändertem Titel. Verfasst wurde es für Schüler und angehende Kaufleute, die anhand der leicht verständlichen Anweisungen und Rechenbeispiele das Rechnen, Kenntnisse von Münzwerten sowie die an den Bedürfnissen des Handels orientierten Rechenfertigkeiten für die kaufmännische Praxis erlernen sollten.