Buch des Monats Juli 2024:
Jakob Schenck: Wider das Fluchen. Aus dem Andern Gebot Gottes Geschrieben durch D. Jacobum Schenck. – Leipzig, [Nikolaus Wolrab], 1541. – 168 ungezählte Seiten: Titel-Holzschnitt.
(Erworben von der Bayerischen Staatsbibliothek München, Signatur: Res/Exeg. 1365 l)
Der evanglisch-lutherische Theologe Jacob Schenck (um 1508-1554) war einer der bedeutendsten Prediger der Reformationszeit und trug als überzeugter Anhänger Martin Luthers wesentlich zur Verbreitung der reformatorischen Lehren bei. Bekannt war er insbesondere für seine leidenschaftlichen Predigten und Schriften, die sich gegen die Missstände seiner Zeit richteten.
Nach dem Studium der Theologie in Wittenberg, wo er unter anderem mit Martin Luther und Philip Melanchthon zusammentraf, mit denen er zeit seines Lebens einen engen Austausch pflegte, war Schenck ab 1537 zunächst als Prediger Herzog Heinrichs des Frommen von Sachsen in Freiberg und 1538 als Hofprediger in Torgau tätig. Finanziell unterstützt von der Herzogsgattin Katharina von Mecklenburg, erlangte er 1536 in Wittenberg die Doktorwürde. 1541 kam er nach Leipzig, wo er 1542 als Professor an der Universität Leipzig lehrte, 1543 jedoch aufgrund von theologischen Streitigkeiten und langwierigen Auseinandersetzungen des Landes verwiesen wurde.
In seiner Schrift Wider das Fluchen befasste sich Schenck mit der Auslegung des zweiten Gebots, das den Missbrauch des Namens Gottes verbietet. Schenck kritisierte scharf die weitverbreitete Praxis des Fluchens und der Gotteslästerung, die er nicht nur als sprachliche, sondern insbesondere als moralische Verfehlung und als eine der größten Sünden betrachtete.