Musik
Auch nach 25 Jahren gibt es immer noch ein Buch ...
Exponat der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main
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Heinrich Ferdinand Steinmann : Geschichte, Geist und Ausübung des Gesanges von Gregor dem Grossen bis auf unsere Zeit. - Leipzig : Teubner, 1845. – VI, 152, 36 S. Durchschossenes Autorenexemplar mit zahlreichen hs. Anm., auf dem Titelbl bez. „Exemplar autoris“. Signatur: Mus W 374
Heinrich Ferdinand Steinmann [Pseud.: H. F. Mannstein] (1806-1872) „gehörte zu den bemerkenswerten Erscheinungen auf dem Felde der Gegenwartsliteratur, historischen Belletristik und Journalistik der [18]30er bis 60er Jahre“ (ADB, Bd. 20, S. 211f.). Nach dem Studium der Theologie trat er in Ermangelung einer Pfarrstelle 1829 in den Chor des Dresdener Hoftheaters ein, wo er von Professor Johannes Miksch zum Sänger ausgebildet wurde. Anschließend arbeitete er als Gesangslehrer und veröffentlichte eine Reihe historischer Novellen, u.a. „Der Schwedenkönig Gustav Adolph“ (1834), „Der Aufstand in Stralsund …“ (1838) und „Die Mystiker“ (1839). Daneben verfasste er das „Ober- und niedersächsische Adelslexikon“ (1843). Europaweit bekannt wurde Steinmann durch seine musikhistorischen Schriften, wie z. B. „Das System der großen Gesangschule des Bernacchi von Bologna …“ (1835), später unter dem Titel „Die große italienische Gesangschule“, „Die gesammte Praktik der klassischen Gesangskunst“ (1839) und dem „Katechismus des Gesanges“ (1863). Die Geschichte des Gesanges war sein bevorzugtes Thema, so auch im vorliegenden Werk, in dem er den Versuch unternimmt, „die geschichtliche Entwicklung einer mehr als tausendjährigen Kunstschule [des Gesanges] und die wissenschaftliche Zusammenstellung der daraus hervorgegangenen philosophischen, technischen und ästhetischen Grundsätze zu liefern“ (Vorwort, S. IV). Der besondere Wert des vorliegenden Exemplars liegt in den zahlreichen handschriftlichen Ergänzungen sowie Ausrissen aus Zeitungen, die Steinmann dem gedruckten Text möglicherweise im Hinblick auf eine zweite Auflage hinzugefügt hat.